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Ep. 214 - Intubation bei kritisch Kranken

Hallo zusammen

Die Intubation bei kritisch kranken Patienten ist oft nicht vermeidbar (trotzdem soll die Indikation möglichst streng gestellt werden) und gleichzeitig birgt sie viel mehr Risiken als der elektive Leistenhernienpatient im Alltagsbusiness, welcher auch eine Intubation benötigt. In der Literatur geht man davon aus, dass ≥40 % der Patienten nach Intubation Hypotonien oder ein ausgeprägteres Kreislaufversagen entwickeln, was deutlich mit erhöhter Morbidität und Mortalität assoziiert ist.

Intubationen in der Präklinik, im Schockraum oder auf der IPS haben eigentlich immer einen kritisch kranken Patienten involviert und es lohnt sich deshalb sehr bei diesen Interventionen ein komplexeres Mindset auszupacken.

Folgender Artikel bringt einen sehr guten Überblick zu diesem Thema:

Garcia et al. Peri-intubation Cardiovascular Collapse During Emergency Airway Management. Pulm Ther. 2025 Dec;11(4):569-585.


Warum kollabieren Patienten bei der Intubation?

Mehrere Faktoren wirken gleichzeitig ungünstig:

Physiologische Mechanismen

  • Induktionsmedikamente verursachen Vasodilatation, Sympathikolyse oder myokardiale Depression.

  • Umstellung von Spontanatmung auf Überdruckbeatmung reduziert venösen Rückstrom und Schlagvolumen.

  • Verschlechterung bereits bestehender Probleme wie:

    • Schock

    • Hypoxie

    • Azidose

    • Rechtsherzversagen

Ein Schema auf Seite 5 zeigt sehr anschaulich die Veränderungen von prä- zu post-intubativ – mit Verlust der Vorlast, Anstieg des intrathorakalen Drucks und Abfall des Cardiac Output


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Folgende Punkte als Zusammenfassung des Artikels:

  • Risiko

    • Sich dem Risiko bewusst sein und auch dem Team so kommunizieren. Die erwähnten Scores können helfen, jedoch habe ich sie in der Realität in diesem Zusammenhang noch nicht angetroffen (Shock-Index, HYPS)

    • Das Risiko ist nicht nur auf der hämodynamischen Seite sehr gross, sondern auch für Atemwegskomplikationen sehr hoch wie meine Lieblingsstudie NAP 4 schon zeigte.

  • Präoxygenation

    • NIV ist die beste Präoxygenation

    • Insbesondere bei Hypoxie: Keine Apnoephase -> kontinuierliche Beatmung / NIV laufen lassen

    • Während Laryngoskopie: Apnoische Oxygenation (Nasenbrille mit 15l/min) erhöht Apnoetoleranz

  • Volumen

    • Volumen soll bei Verdacht auf eine Hypovolämie unbedingt vor Einleitung verabreicht werden 500-1000ml. Auf eine blinde Gabe unabhängig des Krankheitsbild soll verzichtet werden

  • Vasopressoren

    • NA-Kölbli bereit haben

    • NA-Perfusor vor Einleitung schon laufen lassen. Nur bei genügend Ressourcen (in der Präklinik nicht realistisch)

  • Einleitungsmedis

    • Hypnotika tief und Relaxans hochdosieren

    • Bei ausgeprägter Instabilität: Nur Ketamin und Rocuronium

  • Invasive Blutdruckmessung

    • In den meisten Fällen sinnvoll - es ist eine Frage der Ressourcen und der Intubationsdringlichkeit


Das Themenfeld der Intubation bei kritisch kranken Menschen habe ich schon einige Male

unter verschiedenen Namen vorgestellt (stellt sogar ein eigenes Monatsthema dar):


In diesem Sinne...Geht mit Demut in die Einleitung - selbst scheinbar einfache Situationen können in Sekunden komplex werden

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