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Ep. 71 - Reminder

Hallo zusammen

Heute mal ein Reminder bezüglich dem perioperativen Gerinnungsmanagement. Es ist nicht der erste Reminder und wird auch nicht der letzte sein.


Für viele Beteiligte bei uns im Haus aber auch für gewisse Hausärzte scheint es ziemlich schwierig zu sein die oralen Antikoagulantien, sei es Marcoumar oder ein DOAK, optimal zu managen und mit optimal meine ich gemäss unserer Gerinnungskarte.


Hin und wieder stossen wir am Vortag am Prämedikationsrapport auf die wildesten Regime, wie die Folgenden:

  • Unnötiges Bridging von DOAKs (und auch Marcoumar)

  • zu frühes oder zu spätes Absetzen von DOAKs (oder auch gar kein Absetzen)

  • oder einfach keinen konkreten Plan bezüglich dem Management

Eigentlich ist das perioperative Management der oralen Antikoagulation Sache der Operateure. Wir haben aber auch ein Interesse an einem korrekten Management, zumal wir je nach dem auch relevante Interventionen wie zum Beispiel Regionalanästhesie durchführen und wir im Sinne des Patienten handeln sollten, um ein intra- und postoperatives Blutungsrisiko gering zu halten.


Marcoumar

Da hat es ein Flowchart in der Gerinnungskarte, welches eigentlich keine grossen Fragen offen lassen sollte. Allgemein soll es 5-8 Tag präoperativ pausiert werden inklusive 1 oder 2 HA-Termine für INR-Kontrolle und ggf Konakiongabe. Ein Bridging mit Clexane (Dosierung und Zeitpunkt letzte Applikation ist ebenfalls aufgeführt) muss in der Regel nur in Hochrisikosituationen durchgeführt werden (Ausnahmen gibt es immer und sollen am besten interdisziplinär diskutiert werden). Eine Hochrisikosituation ist definiert als:

  • Vorhofflimmern und ein CHADSVASC-Score von 6 oder grösser

  • Thromboembolisches Ereignis in den letzten 3 Monaten

  • Status nach gewissen Herzklappenersatz in Abhängigkeit von zusätzlichen Risikofaktoren

Bei niedrigem Risiko genügt eine Clexanegabe in prophylaktischer Dosierung.


DOAKs

Einfach Absetzen gemäss Gerinnungskarte. Kein Bridging.


Wenn ihr beim Prämedikationsrapport Patienten mit Diagnosen wie Vorhofflimmern, St. n. LE oder TVT oder St.n (mech.) Herzklappenersatz vorstellt, gewöhnt euch doch an im selben Atemzug auch die bestehende Antikoagulation, die letzte Einnahme und das perioperative Management (Bridging ja/nein) zu nennen. (So wie es bei den KHK-Patienten auch schön wäre zu hören bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit (>/< 4 METs) und ggf die letzte kardiologische Verlaufskontrolle).


In diesem Sinne...

bis bald ;-)

 
 
 

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