
RSI / ITN / LM
Wann kann man den Atemweg mit einer Larynxmaske sichern? Wann braucht es einen Tubus? oder sogar eine RSI? Was sind die Besonderheiten und Risiken einer RSI?
Auf alles das möchte ich hier ein bisschen eingehen und euch grob eine Übersicht verschaffen.
Welche Atemwegshilfe für welche Indikation
Es gibt harte und weiche Indikationen für einen "normale" Intubation oder für eine RSI. Zusätzlich fliessen pro Fall zusätzliche Faktoren ein, sodass die untenstehenden Bemerkungen nicht eine gewisse Flexbilität aufweisen.
Wann ist ein Tubus einer LM vorzuziehen?
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Patientenfaktoren
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erhöhte Beatmungsdrücke zu erwarten
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Adipositas (ggf auch eine RSI, wie gemäss Bariatrische Chirurige SOP)
- COPD
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- Reflux (bei geringer Symptomtik kann auch eine LM der 2. Generation erwogen werden)
- akut kranke Patienten, v.a. oxygenatorische und hämodynamische Problemen
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- OP-Faktoren
- Lagerung: Bauchlage und zum Teil auch bei Seitenlage
- Laparoskopie
Wann brauchts eine RSI?
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Patientenfaktoren
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nicht nüchtern
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Verzögerte Magenentleerung
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Diabetes, chronische Niereninsuffizienz
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Die präoperative Magensonografie hat hier einen immer grösseren Stellenwert
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Interessanter Schweizer Artikel (6/23) zu diesem Thema
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bei morbider Adipositas (ca ab BMI 40) sicher mindestens in Erwägung ziehen (wie bei der bariatrischen Chirurgie)
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AA bei Sectio
Einige Gedanken zur RSI:
Es ist eine Prozedur, welche mit eine gewissen Risiko behaftet ist, abhängig vom Patientenzustand und der reellen Aspirationsgefahr. Es kommen einige zusätzliche Elemente im Vergleich zur normalen Intubation zum Zug:
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Zusätzliche Vorbereitungen mit Oberkörper hoch und laufende Sugi
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Der Intubationsvorgang muss schneller erfolgen, da
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keine Maskenbeatmung erfolgt ist (Oyxgenationsproblem)
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das Aspirationsrisiko steigt, je länger der Intubationsversuch dauert
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sollte es trotzdem zur Aspiration kommen während der Laryngoskopie kommen, sollte man wissen
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Die Einleitungsdosis von Propofol wird meistens Teil höher gewählt (um die Einschlafzeit zu verkürzen), was wiederum eine erhöhtes Risiko eines hämodynamischen Einbruchs mit sich bringt.
Heisst der Ablauf der Laryngoskopie soll zügig erfolgen und sollte einen nicht all zu grossen kognitiven Workload für euch darstellen, damit ihr auch geistigen Platz für die restlichen Punkte und euer Umfeld hat.
Um das alles erfüllen zu können, braucht es genug Erfahrung im Rahmen der normalen Intubationen mit der Möglichkeit der Maskenbeatmung. Um diese Erfahrung zu erhalten, braucht ihr mehr Zeit als nur die Einführungszeit.
Das bedeutet, dass es in der Einführungsphase noch zu früh ist, euch an den Kopf bei einer RSI zu lassen.
Hier noch ein nützliches Paper zum Thema RSI: